Tradition, fröhlich verpackt - „Barthel  - das Musical“ konzertant am 13.03.2016 zur Schäferlauf-Halbzeit

 

Da ja niemand weiß, wie und wann der weithin bekannte Markgröninger Schäferlauf entstanden ist, ließ sich vor rund 100 Jahren der damalige Stadtpfarrer ein hübsches Festspiel einfallen. Daraus machte Stadtmusikdirektor Georg ter Voert ein modernes Musical, welches jetzt, sieben Jahre nach seiner Uraufführung, die Stadthalle wiederum füllte. Den roten Faden zwischen die einzelnen Songs knüpfte mit seinem gleichsam informativen wie amüsanten Text der langjährige Schäferlaufsprecher Wolfgang Milde. Und er fühlte sich auch sichtlich wohl in der Rolle des Erzählers, in der er harmonisch-augenzwinkernd mit Dirigent Georg ter Voert einen vergnüglichen Nachmittag servierte.

 

Liebe, Treue und Intrige

Zur alten Sage um die Treue des Schäfers Barthel gehört die schöne Liebesgeschichte zwischen dem Schäferknecht Johann und seinem Kätterle, der Tochter des Schäfers Barthel (wunderbar verliebt gespielt und gesungen von Jennifer Maierhofer und Simon Wyrich). Und Kätterles Freundin Rickele las den anwesenden Herren kräftig die Leviten („Die Männer dieser Gegend sind Zigeuner“), was  Lea Bader sehr überzeugend gelang.

 „Leben in freier Natur“

Die Hofschranzen vertrat der Poussierstengel Francesco in Gestalt von Uwe Kasten, der später noch als Barthel-Double (ergänzt vom „echten“ Barthel Erich Hofmann) vom „Schäferleben in freier Natur“ träumen durfte. Nicht zu vergessen ist natürlich der intrigante Vogt („herrlich unsympathisch“: Matthias Eckert) als Drahtzieher bei der Verleumdung des Schäfers Barthel. Der Graf zu Gröningen (Norbert Kretschmer) drückte seine Abscheu mit Nachdruck über das intrigante „Lumpenpack“ aus.Als Klatschweiber hübsch anzuhören und anzusehen war wiederum der junge Chor Chorona. Und mit Begeisterung sang der Kinderchor der Ludwig-Heyd-Schule zur Heimkehr des Grafen sein fröhliches Begrüßungslied, dessen Einstudierung durch die Lehrerin (streng und ehrgeizig: Sonja Dillmann) das amüsierte Publikum live miterleben konnte. Modern verfremdet wurde das Ganze durch „Die Zeit“ (Maren Renz) und personifizierte „Intrige“ (Maria Huertas).

 Ansteckende Begeisterung

Mit professioneller Sicherheit und ansteckender Begeisterung dirigierte Georg ter Voert „sein“ Musical über die Entstehung des Schäferlaufs. Und dabei hatte er nicht nur ambitionierte Solisten sondern auch ein Blasorchester, das einmal mehr seine hohe Qualität als Konzertorchester unter Beweis stellte. Die Ensembles des vielseitigen Markgröninger Musikvereins komplettierten noch auf sehr passende Weise Teile des Fanfarenzugs und des Spielmannszugs. So war es kein Wunder, dass zum Schluss der rundum gelungenen Aufführung der ganze Saal stehend-begeistert nach dem Finale („Und so feiern wir, wie immer Jahr für Jahr“) noch in den Markgröninger Marsch, der „Hymne der Schäferlaufstadt", einstimmten.

Der nächste Schäferlauf ist in einem halben Jahr  -  die Halbzeit wurde gebührend gefeiert!

Besonderer Dank

Die Aufführung war wieder einmal eine Kooperationsveranstaltung von ganz unterschiedlichen Akteuren: Der Kinderchor der Ludwig-Heyd Schule, CHORona und Solisten aus dem Festspiel wirkten unter der federführenden Organisation des Musikvereins mit. Ihnen allen gilt unser Dank! Ein besonderer Dank geht an die Stadtverwaltung, die uns bei diesem Projekt so freundlich unterstützt hat!