Erfolgreiches Konzert zugunsten der Kirchensanierung

Klänge - Momente - Gefühle am 27.04.2025

Klänge, Momente und Gefühle wurden erlebbar, beim Konzert „500 Jahre Musik“ zu dem der Musikverein Stadtkapelle Markgröningen e.V. am vergangenen Sonntag, den 27.04.2025 in die Bartholomäuskirche eingeladen hatte. Der Erlös des gut besuchten Konzerts wird an den Förderverein Bartholomäuskirche Markgröningen e.V. zugunsten der Kirchensanierung gespendet.

Das alte Gotteshaus am Marktplatz, auch Strohgäudom genannt, bestimmt das Stadtbild seit über 750 Jahre. Aber bereits davor stand an dieser Stelle schon eine kleine Kirche. Diese und weitere spannende Informationen erhielten die zahlreich erschienenen Besucher während dem Konzert von einer Stadtführerin, die drei Kinder gerade durch die Kirche führte (gespielt von Roswitha Feil und Gregor, Meike sowie Clemens Liebing).

Gregor, Meike und Clemens Liebing erkunden die Kanzel im Rahmen der "Stadtführung"

Passend zur Vorgängerkirche erklang zu Beginn des Konzerts "Veni Creator Spiritus", ein lateinischer Hymnus aus dem 9. Jahrhundert. Danach wurde das Publikum in die Zeit des Armen Konrads um 1514 entführt. In Markgröningen, damals noch Grüningen genannt, predigte Pfarrer Gaißer (gespielt von Norbert Kretschmer), ein Reformator, der auf die Ungerechtigkeiten der Obrigkeit hinwies. Musikalisch untermalt verließen der damalige Vogt (Peter Maier) mit Gemahlin (Ariane Schröfel) wütend die Kirche.

Eingerahmt von passender Musik erfuhren die Besucher, dass der Aufstand des Armen Konrads in Markgröningen ohne Blutvergießen zu Ende ging, geändert hatte sich allerdings nichts. 1525 kam es beim Bauernkrieg in vielen Regionen des Landes zu erneutem Aufstand und Blutvergießen.  In den zwei folgenden Jahrzehnten musste Markgröningen seine bedeutende Rolle in der Landespolitik abgeben und versank, geschwächt von fast einem Jahrhundert Krieg und Zerstörung, in einen „Dornröschenschlaf“.

Zeitgenössische Musik, vorgetragen vom Blasorchester und dem Spielmannszug des Musikvereins, verdeutlichten die Facetten dieser Zeit. Einblicke in das höfische Leben im Schloss in Ludwigsburg gab eine Hofdame (Ariane Schröfel), die sich gerade auf der Durchreise in Markgröningen befand. Sie wusste von einem besonderen Treffen zwischen Napoleon und dem späteren König Friedrich von Württemberg zu berichten und was Napoleon mit Beethoven verbindet. Das Blasorchester nahm dieses Stichwort auf und trug gefühlvoll ein Arrangement der "Romanze" aus der Sonate Pathetique vor. Das Facettenreichtum der Kompositionen aus dem 19. Jahrhundert aber auch die Vielseitigkeit des Könnens der Musikerinnen und Musiker wusste Stadtmusikdirektor Georg ter Voert mit den folgenden Stücken unter Beweis zu stellen: wunderbare Hornklänge beim "Notturno" aus dem Sommernachtstraum von Felix Mendelssohn Bartholdy, strahlende Trompetensignale und voller Orchesterklang beim "Einzug der Gäste auf der Wartburg aus der Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg“ von Richard Wagner und zarte Polkaklänge bei der "Annen-Polka" von Johann Strauß Sohn.

Die Stadtführerin Roswitha Feil mitmit den Schauspielern Norbert Kretschmer, Ariane Schröfel und Peter Maier

Humorvoll leitete die Stadtführerin mit den Kindern das Publikum in das 20. Jahrhundert, in dem nach den Weltkriegen Wohlstand in Markgröningen einzog. Internationale Klänge, wie der „Bolero“ von Maurice Ravel und „Children of Sanchez“ forderten das Orchester noch einmal, bevor mit „We are the world“, gesungen von Norbert Kretschmer und Sonja Waldvogel, das letzte Stück des Konzerts das Gotteshaus füllte.

Die Musiker/innen sowie die Schauspieler/innen wurden vom Publikum mit anhaltendem Applaus für dieses besondere Format des Konzerts mit Geschichte(n) belohnt. Eine verjazzte Version des Chorals „Nun danket alle Gott“ war die passende Zugabe und ein gelungener Abschluss.